Über Tournus nach Macon und abhängen in Creches sur Saône am Port d ´Arciat
- koroschetz
- 17. Juni 2022
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 4. Okt. 2022
Am Mittwoch geht es weiter Richtung Tournus. Wir legen unterhalb der Brücke von Tournous am städtischen Kai an. Ein Schild fordert uns auf, uns im Office de Tourisme zu melden und unser Entgelt zu entrichten. Wir machen zunächst eine Pause, denn die Mittagshitze mit mehr als 30 Grad macht uns zu schaffen. Mir rinnt der Schweiß in Strömen, als wenn das getrunkene Wasser gleich durchläuft. An diese Temperaturen müssen wir uns erst gewöhnen. Da es nicht abkühlt, bevor es Nacht wird, machen wir uns dann doch auf den Weg, um die Stadt zu erkunden. Die Touristinformation liegt Nahe der Klosterkirche St. Philbert aus dem 11. Jahrhundert. Die nette Dame in der Information erklärt uns, dass am Abend oder vielleicht auch am kommenden Morgen ein städtischer Beamter kassieren kommen wird. Das Gelände um die Klosterkirche birgt ein historisches Ensemble, welches wir bis auf die Kirche von außen in Augenschein nehmen. Bei der Kirche stellen zeitgenössische Künstler aus der Region ihre Werke aus. Wir treffen auch die Bootsfahrer von der Linsen wieder, die ebenfalls die Stadt erkunden und genauso unter der Hitze stöhnen wie wir. Lösungsansatz - von einem Café zum nächsten hangeln. Uns gefällt Tournus nicht ganz so gut. Die Stadthäuser aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts und die großen Villen entdecken wir, müssen aber den Beschreibungen unseres Prospektes glauben, was das Innere betrifft. Hier wären wir neugierig gewesen, doch wir entdecken keinen Zugang. Insgesamt wirkt die Stadt deutlich ärmer als Chalon-sur-Saône. Offensichtlich gibt es auch einigen Investitionsstau. Auch die versprochenen Restaurants sind geschlossen oder nicht da. Zum Abendessen landen wir in einer Eckkneipe am Markt, welche neben den Sternerestaurants, die einzige offene Kneipe zu sein scheint. Es gibt ein einziges Gericht, was aber o.k. ist. Wir bekommen ein Platte mit regionalen und italienischen Wurst- und Käsestücken, Oliven und sauren Gurken. Uns fällt auch heute wieder auf, dass in Frankreich sehr viel geraucht wird. Auch in dieser Kneipe wird wieder mehr Bier als Wein getrunken. Zurück auf unserem Boot trifft uns eine Hitzewolke. Nachdem wir Durchzug gemacht haben, können wir irgendwann auch schlafen. Da wir um 9:00 Uhr am nächsten Morgen bereits losfahren, hat es der städtische Beamte nicht mehr geschafft, uns abzukassieren.
Unsere Strecke am Donnerstag führt uns an der Einfahrt zur La Seille und und am Canal de Pont-de-Vaux vorbei. Da wir Zeit haben, erwägen wir kurz in den Kanal einzufahren, weil wir hier in eine typische burgundische Bresse-Gegend besuchen könnten aus der unter anderem das berühmte „pulet de Bresse“ kommt. Allerdings ist die Wassertiefe unter normalen Bedingungen 1,20 m, unser Tiefgang beträgt 1,10 m. Wir trauen uns nicht einzufahren, da der Wasserstand momentan sehr gering ist. Also setzen wir unseren Weg fort und treffen noch vor 12 Uhr in Macon ein. Der Hafen ist groß, die Stege großzügig und alles sehr wohl organisiert. Als wir uns anmelden wollen, kommt uns die Dame der Capitainerie entgegen, drückt uns einen Türöffner in die Hand und bittet, uns abends anzumelden. Jetzt ist Pause. Wir inspizieren die Serviceeinrichtungen und das Gelände. Oberhalb des Hafens befindet sich eine Bar und ein Restaurant. Eine junge Kellnerin weist uns ab, als wir nach einem Tisch zum Mittagessen fragen. Auch für abends sei nichts mehr frei. Dann eben nicht. Wir essen einen Salat an Bord, was der Hitze durchaus angemessen ist. Wegen der Hitze setzen wir noch mal in das andere Hafenbecken um. Hier haben wir wenigstens am Heck etwas Schatten und besseren Durchzug. Nach der Siesta melden wir uns an. Der Hafen liegt etwas außerhalb der Stadt, so dass wir auf die Auffüllung unserer Kombüse und den Stadtbummel verzichten. Stattdessen machen wir uns auf zum Schwimmbad. Wir müssen am Automaten eine Badekappe kaufen, denn ohne darf man nicht ins Bad, auch nicht in den Außenbereich. Es läuft alles sehr diszipliniert ab. Es gibt einen Bereich für Kinder. Der Sprungturm hat ein eigenes Becken, welches gesperrt ist und es gibt ein 50 m Olympiabecken. Wir können in diesem großzügigen Becken super schwimmen. Zwischendurch genießen wir den Schatten unter einem Schirm auf Liegestühlen. Genau das Richtige für die heutigen Temperaturen, die wieder um die 34 Grad betragen.
Zurück am Hafen frage ich noch mal nach einem Tisch für den Abend und siehe da, es klappt. Wir haben einen wunderbaren Abend mit ausgezeichnetem Essen. Zur Vorbereitung der Nacht ist zunächst Lüften angesagt und dann alles Zumachen und Klimaanlage an. Dennoch bleibt es, nachdem die Anlage wieder aus ist, zum Schlafen viel zu warm. Darüber hinaus ist es bis 2 Uhr morgens ordentlich laut. Von der Landseite dröhnen die Bässe von irgendwelchen Beats und von der anderen Seite schallt die Musik, die etwas türkisch anmutet, offenbar von einer Feier herüber. Irgendwann danach wird es für wenige Stunden etwas angenehmer und das Schlafen gelingt.
Zum Frühstück gibt es Reste aus unserem Kühlschrank. Auch das Brot hat durchgehalten.
Gegen 10 Uhr machen wir uns auf zum Stadtzentrum. Wir fahren an einer Regattastrecke vorbei und realisieren erst, nachdem wir schon eingefahren sind, dass die Strecke heute gesperrt ist. Zum Glück ist es für französische Verhältnisse noch früh und wir werden nicht angehalten. Wir können direkt am Kai vor dem Stadtzentrum festmachen. In unmittelbarer Nähe finden wir einen kleinen, aber feinen Laden, so dass wir unsere Vorräte auffüllen können. Nur Getränke haben wir noch nicht. Der Wasserbedarf ist schon groß. Wir bringen alles zurück an Bord und gehen dann auf Stadttour. Obwohl die 2000 Jahre alte Stadt nur wenig von ihrem historischen Erbe erhalten konnte, ist die Stadt sehenswert und die historischen Gebäude gut beschildert. Wir sehen u.a. die Türme und den Narthex der alten Kathedrale Saint-Vincent, das „Holzhaus“ und auch freigelegte alte Mauern und Amphoren, die als Baumaterial verwendet wurden.
Bevor wir zurück an Bord gehen, finden wir noch einen Carefour City und holen Getränke.
Nachdem wir abgelegt haben, brauchen wir nur noch 10 km bis zu unserem eigentlichen Tagesziel. Das befindet sich an einem Campingplatz in Creches-sur-Saône - Port d ´Arciat.
Wir liegen hier kostenfrei, haben Wasser und Strom. Abends befinden sich 4 Boote am Steg.
Den Rest des Tages ist nur Chillen, Blogschreiben und mit Nachbarn erzählen angesagt.










































































































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