Îles d´Hyeres und endlich mal wieder in einer Bucht ankern
- koroschetz
- 22. Juli 2022
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 8. Okt. 2022
Am Dienstagmorgen machen wir uns auf den Weg zu den Inseln von Hyeres. Dazu zählen, die Île de Porquerolle, die Île de Bauregard, die Île de Port Cros und die Île du Levant. Wir steuern die Île de Porquerolle an. Auf dem Weg dorthin fahren wir vorbei am Cap Sicié. Von Weitem sieht man auf dem dahinter liegenden Massiv 2 Funkmasten und in deren Nähe die Notre Dame de la Garde durchscheinen. Am Hang erkennt man einen halbrunden Gebäudekomplex, der etwas futuristisch aussieht. An der Seite stehen Autos und ich wundere mich, wie die dahin gekommen sein sollen, denn außer steilen Hängen ist nichts zu sehen. Ich lese nach und bin überrascht. Das Gebäude ist kein Gebäude im eigentlichen Sinne, sondern eine Kläranlage für den Großraum Toulon. Offensichtlich führt ein Tunnel dorthin. Als nächstes passieren wir St. Mandrier-sur-Mer vor Toulon. Hier gibt es auch einen Hafen, der uns empfohlen wurde. Vielleicht auf dem Rückweg. Das Großgebiet Toulon ist hinter St. Mandrier-sur-Mer gut zu erkennen, obwohl wir mit einigen Seemeilen Abstand über den Golf de Giens schippern, um gleich südlich von Giens auf die Île de Porquerolles zuzusteuern. Schon vor der Île du Petit Langoustier und besonders südwestlich des Cap Rousset ankern diverse Schiffe im Windschatten der Klippen. Wir sind heute in Verdrängerfahrt rund 4 Stunden unterwegs, der Wind hat aufgefrischt und so entscheiden wir, gleich in den Hafen Port de Porquerolles zu fahren. Beim Eintreffen werden wir bereits vor der Einfahrt von einem Begleitboot der Capitainerie abgefangen. Wir bekommen den Platz 49 auf Steg FP zugewiesen. Zur Anmeldung muss man mal wieder einmal um das Hafenbecken herum. Porquerolle ist ein absoluter Touristenhotspot. Regelmäßig spuckt die Fähre Horden von Sonnenanbetern aus ihrem Bauch, bevor sie 3-mal hupend, gefüllt den Hafen wieder verlässt. Fortbewegungsmittel auf der Insel sind die eigenen Beine oder Fahrräder. Es gibt diverse Ausleihen, die rege genutzt werden, denn zu den Stränden muss man sich über die Insel bewegen. Zu anderen Jahreszeiten kann man hier bestimmt auch gut Wandern. Auf Grund der Insellage hat der Hafen ein striktes Wassermanagement. So werden wir vom Nachbarboot gleich darauf hingewiesen, dass vor 18 Uhr kein Wasser da ist. Als wir dann die Scheiben sauber machen, kommt vom gleichen älteren Herrn der Zeigefinger mahnend, dass Bootwaschen nicht erlaubt ist. Das können wir nachvollziehen. Aber wir sehen, wie jeder ein bisschen schummelt und das Salz vom Boot entfernt. In der Badebucht vor dem Hafen ankern mehr als hundert Schiffe, von denen nur einige abends in den Hafen kommen. Wir haben noch nicht verstanden, ob unser Platz weiter gesichert ist, wenn wir als Tagesgast den Platz noch mal verlassen, um später wieder anzulegen. Daher machen wir uns zu Fuß auf zum Baden. Der nähere Strand hat nur einen kleinen steinigen Liegestreifen. Das Wasser ist warm und erst kurz vor der gelben Boje so tief, dass man nicht mehr stehen kann. Die Atmosphäre im Hafen von Porquerolles ist unpersönlicher als wir es bisher kennengelernt haben. Obwohl an unserem Steg am Abend alle Leute an Bord sind, wird nicht gegrüßt, geschweige denn mal ein Smaltalk gemacht. Am Mittwoch schlafen wir aus. Dann nutzen wir die großzügigen Waschmöglichkeiten, um endlich mal wieder Wäsche zu waschen. Leider läuft der Trockner nur 7 Minuten, so dass wir die Wäsche irgendwie an Bord trocknen müssen. Das geht nur in Etappen. Gegen Mittag machen wir uns auf den Weg, um den Ort zu erkunden. Hierzu besuchen wir als erstes die Tourismusinformation, aus der wir aber gleich wieder fliehen, da sie voll mit Menschen ist. Wir nehmen nur einen Ortsplan mit. Den kurzen Weg in den Ort nehmen wir mit vielen anderen Touristen. Die Restaurants, die sich an dem Weg und rings um den Platz d´ Armes befinden, beginnen sich zu füllen. Aber irgendwie verteilt sich alles, so dass die Ortsbesichtigung doch ganz angenehm ist. Wir entscheiden uns, hier auch zu Mittag zu essen und landen in der l`Orangeraie. Wir essen lecker Fisch. Hier ist alles etwas teurer als auf dem Festland. Später ergänzen wir in einem kleinen Supermarkt noch unsere Vorräte, insbesondere holen wir Wasser, von dem wir bei diesen Temperaturen, die immer über 30 Grad sind, echt viel trinken. Auf dem Rückweg erfragen wir noch den Preis, um unsere Gasflasche zu tauschen, denn eine ist seit mehreren Wochen leer und die andere tut auch schon einige Zeit ihren Dienst. Für 39 € werden wir morgen früh vor der Abreise die Flasche tauschen. Der Rest des Tages ist Blogschreiben, Leute gucken, lesen und Nichtstun-Perfekt.
Am Donnerstag reisen wir ohne Wehmut ab.
Unser Ziel ist zunächst die Île de Port Cros. Leider kann man in dem kleinen Hafen nicht reservieren. Gäste liegen überwiegend an den wenigen Mooringbojen. Wir fahren zur Baie Port Man, eine idyllische Ankerbucht im Osten der Insel. Natürlich sind wir nicht die ersten mit dieser Idee. Wir finden noch einen Platz und lassen den Anker raus. Bisschen spät, so dass wir zu nahe an ein Segelboot kommen. Beim zweiten Anlauf klappt es. Unsere Blue Fantasia bewegt sich wie alle Boote mit dem Wind in gleicher Richtung, wir sind fest. Die Bucht und das Wasser sind fantastisch. Wir können bis auf den Meeresboden in knapp 14 Meter Tiefe sehen und blaubunte Fische, ohne zu schnorcheln, beobachten. Das Wasser ist angenehm. Wir erfrischen uns immer wieder und genießen die Landschaft. Gegen 15 Uhr lichten wir wieder den Anker und nehmen Kurs auf Bormes les Mimosas. Draußen zu bleiben, trauen wir uns nicht.
















































































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