Wieder in Bandol, unser Hafen für 9 Tage
- koroschetz
- 27. Juli 2022
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 8. Okt. 2022
Es ist Montag und wir haben kurzfristig entschieden, nicht noch eine für Nacht in denPort von Sanary-sur Mer zu fahren. Der Wind soll bereits am späten Nachmittag erheblich auffrischen und morgen bei Stärke 5-6 bis zu 2 Meter Welle auftürmen. Das wollen wir uns und der Blue Fantasia nicht zumuten. Auf Höhe der Îles des Embiez haben wir noch einen schwachen Südwind, der später auf West drehen soll. Wir nutzen die Chance, um noch einen Badestop einzulegen. Das passt gut, da der Hafen von Bandol uns gebeten hat, erst zwischen 15:00 und 16:00 Uhr anzukommen, da voraussichtlich dann erst ein Platz für uns frei ist. So können wir wieder herrlich baden und chillen. Um die Inselchen herum fährt ein komisches Boot, welches wir später als Aquascope Observation sous-marine identifizieren. Mit dem Ding kann man sozusagen einen Spaziergang unter dem Meeresspiegel machen und durch den Glasboden Fische beobachten.
Am frühen Nachmittag dreht der Wind langsam auf West. Wir sind gegen 15:30 Uhr vor dem Hafen Bandol und melden uns über Kanal 9. Wir hören auch viele andere Boote sich anmelden. Das führt dazu, dass wir zunächst gebeten werden, noch außerhalb des Hafens mit Kanal 9 auf Standby zu bleiben, um dann später hereingeholt und an den Liegeplatz geführt zu werden. Wir schippern ca. 15 Minuten und werden dann gerufen. Dieses Mal sind die Helfer etwas exakter beim Festmachen. Wir werden gebeten, wieder eine eigene Leine durch die Mooringkette zu ziehen und an beiden Bugklampen festzumachen. Leider fädelt uns die Helferin von der Capitäinerie unsere Leine etwas zu hoch an der Moorinkette ein, so dass wir unseres Erachtens zu viel Spiel haben. Unsere Heckleinen können das Boot nicht optimal in der Gasse halten. Links und rechts neben uns machen Segler fest. Links neben uns Chartersegler aus Deutschland mit zwei 16-jährigen Kindern und deren 2 Freunden, die in Marseille gechartert haben. Wir können hier schon ein wenig von unseren Reviererfahrungen weitergeben.
Frank passiert beim Bezahlen in der Capitainerie ein Fauxpas. Nachdem er geklärt hat, dass wir bis nach unserer Rückkehr aus Deutschland bleiben können, das heißt 9 Tage bis zum 03. August, gibt er die Zahlung von über 600 € frei, auch wenn er sich über die Höhe des Preises wundert. Im Anschluss erhält er die Rechnung. Die beinhaltet einen Aufenthalt bis zum 9. August, das heißt, 6 Tage länger. Er reklamiert den Irrtum gleich, aber die Zahlung ist weg. Frank hinterlässt seine E-Mail-Adresse und die Kontonummer, damit wir eine neue Rechnung bekommen und die Erstattung angewiesen werden kann. Dieser Vorfall macht Frank aber extrem schlechte Laune. Tatsächlich erweist sich, dass wir bis Mittwochnachmittag noch nichts wieder von der Capitainerie hören. Das ist wie selbsterfüllende Prophezeiung. Ungeachtet dessen, genießen wir die Zeit in Bandol. Fasziniert und mit respektvollem Abstand beobachten wir die Entwicklung auf dem Meer. Am Dienstag fährt tatsächlich keiner raus. Riesige Wellenkämme sind draußen zu sehen, der Wind pfeift. Dafür gibt Bandol sein Bestes. Am Kai eifern die Marktbuden um die Wette. Nach dem Abendbrot gehen auch wir auf einen Drink auf die Promenade. 2 Bands bespielen ihr Publikum mit unterschiedlicher Musik, an den Eisständen bilden sich Schlangen, es werden Klamotten gekauft, die Hunde spazieren geführt, die Kinder durch die Gegend geschaukelt, sprich, alle sind auf den Beinen. Tolle Atmosphäre. Schlag 23 Uhr ist alles wieder ruhig und wir können schlafen.
Am Dienstagnachmittag gehen wir noch die Strecke zum Bahnhof ab, damit wir einplanen können, was uns am Donnerstag erwartet. Die Zugtickets habe ich über die Plattform Train kaufen können. Ich habe mich auch zur Installation der dazugehörigen App verleiten lassen, um die Tickets digital zu haben. Nun bekomme ich eine Mitteilung, dass ich daran denken soll, dass das Zugpersonal die Tickets nur papierhaft sehen will. So verbinden wir heute unsere Nachfrage in der Capitainerie wegen der korrigierten Rechnung und der Erstattung mit der Bitte um Ausdruck der Tickets. Leider kommen meine Mails in der Capitainerie nicht an. Die Tauben fliegen zu langsam. Wir werden an die Tourismusinformation verwiesen. Dort klappt es mit der ersten Mail, ich habe mein Ticket, die Mail mit Franks Ticket kommt nicht an. Ich bitte die Damen in der Tourismusinformation mich zu informieren, wenn die Mail doch noch ankommt. Am Nachmittag erhalte ich die Information, die Nachricht sei jetzt da. Wir holen Franks Ticket und gehen dann noch mal zur Capitainerie, da vormittags der Ansprechpartner wegen der falschen Rechnung nicht da war. Auch die Capitainerie hat nunmehr die Tickets ausgedruckt. Wegen der Rechnung muss der Mitarbeiter auf die Unterschrift des Chefs warten. Wir bleiben optimistisch, dass das klappt.














































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