Von Schierstein nach Oppenheim - Zwischenstation im Rhein -Main-Bootscenter Winkel & Rehorst GmbH
- koroschetz
- 20. Mai 2022
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 23. Sept. 2022
Heute starten wir bereits um 8:00 Uhr, damit wir frühzeitig bei der Firma Winkel& Rehorst unser Boot zur Reparatur abliefern können. Wir rechnen damit, dass wir eventuell eine Übernachtung suchen müssen und machen schon Pläne, Mainz zu besichtigen. Um 9:00 Uhr legen wir bei der Werkstatt an. Der Junior Winkel schaut oberflächlich und macht deutlich, dass er weder Kapazität noch Lust hat, sich des Problems anzunehmen. Wir räumen trotzdem frei, so dass ein genauerer Blick möglich ist. Auch Herr Winkler Senior erscheint, greift jedoch in das Geschehen nicht ein. Angeblich kommt man an die Wellendichtung nicht ran und müsste alles ausbauen, den Motor rausnehmen usw. Da wir vom Werkstattmeister von Boote Polch etwas anderes gehört haben, schlagen wir vor, mit Boote Polch in einen Austausch hierzu zu gehen. Der Senior verschwindet, aber am Ende ruft keiner der beiden an. Mit anderen Worten, wir werden abgewiesen.
Einen richtigen Rat bekommen wir auch nicht mit auf den Weg. Am besten sei es, im Herbst der Firma Boote Polch die Nimbus vor die Tür zu stellen, damit diese Zeit hat, sie über den Winter zu reparieren. Schließlich ist das ja ein Boot mit allem Komfort auf kleinstem Raum, und wer so was baut (und kauft) muss sehen, wie er damit fertig wird. Wenn zu viel Wasser in der Bilge ist, springt die Pumpe ja automatisch an. Also leben wir mit der Situation und nehmen unseren Turn wieder auf. Marion ist nicht besonders beruhigt. Uns ist völlig unklar, warum wir erst im Glauben gelassen werden, dass die Reparatur problemlos erfolgen kann und wir gern kommen sollen, um dann so abgewiesen zu werden. Sowohl Problem als auch Bootstyp waren bekannt.
Bereits 12:30 Uhr sind wir in der Rheinstadt Oppenheim. An der an der Einfahrt zum Yachthafen gelegenen Tankstelle wird wieder aufgetankt, zumal der Liter Diesel mit 1,96 € äußerst „günstig“ ist.
Oppenheim ist ein Nachbarort von Nierstein. Nierstein ist bekannt durch den “Roten Hang“, eine einmalige Weinbergsformation. Die Namensgebung rührt von eingelagerten Eisenverbindungen. Die Substanz des Bodens besteht aus Ton und Sandstein auf dem die Riesling-Weine, die dort wachsen einen besonderen Charakter erhalten.
Der Stadtbummel durch Oppenheim bietet schöne Fachwerkbauten, hübsche Gassen und auch die ein oder andere Weinschänke. Leider ist das Leben in der Stadt am späten Nachmittag nicht besonders lebendig, Einzelhandelsgeschäfte gibt es so gut wie keine im Zentrum der Stadt. Die früheren Ladengeschäfte sind in der Regel trostlos leer. Die Tourist- Info hat 15:30 Uhr ihre Pforten geschlossen. Leider können wir auch die für den Ort besonders prägenden, zum Teil mehrgeschossigen Weinkeller-Labyrinthe nicht besichtigen. Die Kelleranlagen entstanden zwischen dem 12. und 17. Jahrhundert und erstrecken sich in einem unübersichtlichen System unter der Altstadt. Hier befinden sich nicht nur Weinkeller, sondern auch Lagerräume für andere Güter.
Sehr beeindruckend finden wir die Katharinenkirche. Wir erfahren, dass diese häufig als der bedeutendste gotische Kirchenbau am Rhein zwischen Straßburg und Köln bezeichnet wird. Hervorzuheben sind die wunderbaren Verglasungen der Fenster.
Im Untergeschoß der doppelstöckigen „Michaelskapelle„ ist ein Beinhaus zu entdecken, in welchem Knochen, die Gebeine von etwa 20.000 Oppenheimer Bürgern aus den Jahren 1400- 1750 aufgeschichtet sind. Der Klostergarten auf dem Außengelände blüht schon üppig.
Am Abend ziehen wir uns aufs Boot zurück. Es ist sehr schwül. Neben uns hat ein Kanuverein seinen Steg. Heute Abend lernen Kids Stand-up-Paddeln. Erstaunlich, dass alle nach zwei Stunden Training stehend paddeln. Nachdem sie diverse Rettungs- und Aufstiegsübungen gemacht haben, bringen sie erschöpft die Bords in den Club.
Wir tüddeln noch ein wenig vor uns hin und versuchen dann, in der Schwüle der Koje zu schlafen. Erst früh wird es etwas angenehmer. Wir werden wohl die Sommerbetten rausholen.


























































Kommentare