Schleusen zu Berg bis zur Wasserscheide bei Montreux-Vieux
- koroschetz
- 3. Juni 2022
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 27. Sept. 2022
Für diese Abschnitt müssen wir uns am Vortag bis 15 Uhr anmelden, da die Schleusen jeweils durch Mitarbeiter des VNF bedient werden, die per Moped oder Auto mit uns fahren. Wir verabreden den Start um 9 Uhr ab Schleuse 41 bei Mulhouse. Nach dieser Schleuse legen wir für 4 Stunden in Mulhouse an einem Ponton gegenüber dem Bahnhof an. Von dort sind es wenige Meter in die Altstadt. Wir sind sehr früh dran und das Leben der Stadt erwacht erst. So können wir in Ruhe das Stadtzentrum besichtigen. Auch wenn kein Markttag ist, finden wir einen Fleisch- und Gemüsestand, wo wir uns mit Kleinigkeiten versorgen. Dunkles Brot ist bekannter Maßen nicht zu kaufen. Aber wir bekommen in einer sehr schönen Bäckerei so etwas ähnliches.
14:00 nehmen wir die nächste Schleuse. Das Schleusenpersonal ist nicht verpflichtet, uns die Leine abzunehmen. Heute haben wir Glück. Ich kann die Schleusenleine anreichen und wir schleusen die gesamte Fahrt an der Mittelklampe Steuerbord, insgesamt 11 Schleuse mit einem Hub von jeweils gut 3 Metern. In Heidwiller soll es einen Anlegeponton Steuerbord geben. Den können wir nicht entdecken und so machen wir backbord an einer Raststelle fest. Es ist wieder schöne Abendstimmung. Leider klappt es weiterhin mit dem Internet nicht richtig, so dass wir mit dem Blog in Verzug kommen.
Donnerstag sind wir auch wieder für 9:00 Uhr zum Schleusenstart verabredet. Die Begleitung wechselt bei Dannemarie. Hier legen wir eine Mittagspause gegenüber dem Hafen ein. Ich koche uns ein paar Nudeln, so dass wir gestärkt in den folgenden Abschnitt gehen. Und der hat es in sich. Nachdem wir heute schon 13 Schleusen hinter uns haben, sind nun noch 15 zu bewältigen. Dabei eine Schleusentreppe mit 7 Schleusen. Das heißt, wir verlassen die eine Schleuse und fahren in die nächste ein. Der Hub ist zwischen 2,60 und 3,00 Metern. Ich muss die Schleusenleine alleine über die Festmacher bugsieren. Man könnte eine Treppe Steuerbord am Bergtor erklimmen oder Backbord Nähe dem Taltor. Das ist eine ziemlich aufwendige und dreckige Angelegenheit. Die Zusammensetzung des Kanalwassers möchten wir lieber nicht kennen. Zum einen ist der Kanal sehr verkrautet und führt offenbar zum anderen diverse Abwässer. Daher nehme ich die Leine vorne auf den Enterhaken, stelle mich auf das Dach unserer Schlafkabine und jongliere die Leine. Frank fährt zielgenau auf Höhe des jeweiligen Festmachers und schiebt das Boot dann Richtung Schleusenwand.
Nachdem wir heute 28 Schleusen geschafft haben, sind wir auch geschafft. Wir hoffen auf eine schöne Liegestelle in Montreux-Chateau. Hier gibt es einen städtischen Liegeplatz. Zuvor bekommen wir noch an der letzten Schleuse eine Fernbedienung für die zu Tal gehenden Schleusen ab hier. Nun sind wir auf uns gestellt.
Bevor wir die Liegestelle in Montreux-Chateau erreichen, schauen wir schon mal am Kanalufer nach Alternativen. Wir merken uns die ein oder andere Stelle, an der wir uns hätten mit Hilfe unseres Erdankers festmachen können.
Als wir Montreux-Chateau erreichen sehen wir zuerst große, in die Jahre gekommene Boote, die ihren Claim abgesteckt haben. Wir befürchten schon, kehrt machen zu müssen. Aber nein - kurz vor der Schleuse ist das Ufer befestigt, wir finden Wasser und Strom und haben somit einen schönen Liegeplatz. Die avisierten Duschen und das WC sind nicht so erbaulich und befinden sich auf einem Wohnmobilstellplatz auf der anderen Straßenseite. Da sind wir froh, alles an Bord zu haben. Wir melden uns für einen Tagespreis von 7,00€ am Automaten an und können damit Wasser und Strom freischalten. Nachdem die Angler gegangen sind, duschen wir an unserer Heckdusche. Das ist wunderbar. Wir bleiben am Freitag in Montreux-Chateau. Im Ort gibt es einen ordentlichen Supermarkt. Wir sehen ein schönes Rathaus und den Waschplatz des Ortes. Viel mehr ist von dem Chateau nicht geblieben.
Wir nutzen die Zeit, um uns erneut mit der Höhe unseres Bootes zu beschäftigen. Die niedrigste Brückendurchfahrt ist 3, 20 Meter. Wir prüfen, was wir wie abschrauben können. Es müsste also reichen, das Toplicht abzuschrauben. Allerdings setzt das voraus, dass die Navigationsangaben und Brückenhöhen in den Karten und an den Brücken stimmen. Hierzu gibt es in der Community mehrere kritische Hinweise. Wir werden sehen, wie wir zurechtkommen. Im Laufe des Tages trudeln auch die Segler ein, die wir im Boots-Club Lahr kennengelernt haben. Auch sie wollen morgen weiter.












































































































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