La Ciotat
- koroschetz
- 17. Juli 2022
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 8. Okt. 2022
Nach unserem unfreiwilligen Aufbruch aus der Calanque Port Miou wählen wir ein nahes Ziel. Gern würden wir auch mal einen Yachtausrüster oder Bootsshop finden, um z.B. eine Seekarte für das Gebiet östlich Toulon zu kaufen und Watercleaner. In La Ciotat gibt es eine große Werft und so hoffen wir, das Gesuchte zu finden. Also steuern wir La Ciotat an. Die Luft ist sehr feucht. In der Calanque ist unser Boot tropfnass und alle draußen hängenden Klamotten feucht. Irgendwie ist die Fahrt unangenehm. Die Welle schiebt von hinten durch das Boot. Bei dem Telefonat mit dem Hafenmeister bekommen wir gesagt, dass er erst schauen muss und wir uns 13 Uhr wieder melden sollen. Wir sind deutlich früher im Hafen und entschließen uns einfach einzufahren. Wir finden einen Platz neben einem französischen Segelboot und hoffen, hier bleiben zu dürfen. Die Mooringleine unmittelbar neben dem Segler klemmt und wir ziehen noch einen Platz weiter. Die Franzosen reisen ab, wir helfen noch beim Manövrieren, da der Wind den Bug des Schiffes ohne Hilfestellung an das Nachbarboot drückt. Aber das hat der Kapitän bedacht. Wir halten eine Bugleine und alles klappt. Ungeachtet der Ansage 13:00 Uhr gehen wir in die Captainerie uns anzumelden. Heute finden wir hier einen drahtigen Mann Ende 50 mit grauem, längerem Haar, welches hinten zusammengebunden ist. Cooler Typ, redet nicht viel und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Letztendlich lässt er uns bleiben, wo wir sind, will sich aber von dem Mooringproblem selbst überzeugen. Gemeinsam mit Frank bekommen sie die Leine los und damit ist auch die Skepsis uns gegenüber verflogen. Auch mit unserem Festmachen ist er zufrieden. Er weist noch hier und da Boote ein, denen er hilft, wie sie anzulegen und festzumachen haben. Man sieht, er weiß, was er tut. Dann kommt ein Segler, der 2 Frauen an Bord nehmen will neben uns eingefahren. Schon das Manöver ist kritisch, die Frauen springen an Bord, die Heckplattform tauschiert die Kaimauer. Der Segler hat mit den gleichen Bedingungen, wie der Segler zuvor, zu kämpfen, nämlich sein Bug drückt an das Nachbarschiff. Völlig fahrig rammt er mehrfach kräftig das Nachbarboot. Der Hafenmeister brüllt ihm Hinweise zu, die der Kapitän jedoch nicht umzusetzen weiß. Er verlässt sogar den Ruderstand, was dazu führt, dass der Hafenmeister ihn anbrüllt, auf seinen Platz zu gehen und die an Bord gegangenen Frauen in Bewegung bringt. Er bittet uns, eine lange Leine zur Verfügung zu stellen. So unterstützen wir genau wie beim ersten Mal das Ablegemanöver. Der Hafenmeister klatscht anerkennend mit mir ab. Ab da haben wir unsere Ruhe. Zu viel haben wir heute keine Lust. Wir sind müde, es ist heiß. So trödeln wir vor uns hin. Erst nach dem Abendbrot machen wir noch einen Rundgang durch die Stadt. Überall in den Restaurants ist etwas los und auch westlich des Best Western Hotels gibt es jetzt Kneipen. In dem Hotel hatte uns Moritz untergebracht, als er noch in der Nähe gearbeitet hat. Das touristische Leben spielt sich an den Häfen ab, mehr noch jedoch am Vieux Port. Wir liegen in einem der Becken des neuen Hafens. Am westlichen Stadtrand befindet sich eine Werft, in der mehrere millionenschwere Yachten stehen. Einen Yachtausrüster oder Bootsshop finden wir nicht. Überragt wird die Stadt vom Bec de l ´Aigle einem roten “Puddingfelsen“. La Ciotat ist übrigens die Wiege des Kinos. Erstmals am 21. September 1895 wurde der Kinematograph im Palais Lumière der Öffentlichkeit vorgestellt. Das ist das Haus in dem die Familie von Louis Lumière, dem Erfinder des Kinos, den Sommer verbrachte. Zwischen La Ciotat und Cassis führt eine Bergstraße genannt „La route des Crêtes“ oben auf den Klippen entlang. Wir sind die Route des Crêtes bereits mit dem Auto gefahren und konnten uns von den atemberaubenden Ausblicken überzeugen.
Am Samstag gehen wir nach einem gemütlichen Frühstück einkaufen. Zum Glück ist es nicht so weit zum Citycarfour. Nach einem leichten Mittagessen machen wir uns auf zum Strand. Das Wasser ist herrlich. Man kommt erst gar nicht zum Nachdenken, ob man schnell oder langsam in die Fluten steigen will. Es wird schnell tief und damit ist man schnell nass.
Nach dem Abendbrot wagen wir einen Aufstieg auf die den Kai begrenzende Mole. Von hier aus können wir beobachten, dass diverse Boote vor dem Strand festgemacht haben und dort offensichtlich über Nacht bleiben. Franks Plan ist, dass wir morgen auch irgendwo ankern, bevor wir in einen Hafen einlaufen. Wir werden in Richtung Bandol fahren. Auf dem Weg dorthin gibt es mehrere Ankermöglichkeiten.












































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