Himmelfahrt in Straßburg
- koroschetz
- 30. Mai 2022
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 25. Sept. 2022
Da wir nun mehrere Tage am Petersee verbringen, werden wir nicht im ca. 17 km. entfernten Kehl festmachen, sondern erkunden Kehl und Straßburg per Rad. Bis Straßburg sind es ca. 25 km. Wir fahren zunächst auf dem Damm am Rhein. Ab dem Hafengebiet Kehl geht es dann weiter auf dem Radweg. Wir sind früh dran und erleben die ersten Aktionen des über 4 Tage andauernden Festes mit Beginn am Herrentag. Das Stadtzentrum ist voll von Buden und 2 Bühnen, auf denen sich Blasmusik eingefunden hat. Das erste Bier fließt und Steaks und Würstchen grillen. Das ist jedoch nicht unser Ziel und wir fahren weiter nach Straßburg. Unser Weg führt uns durch den Garten der zwei Ufer über die Fußgänger- und Fahrradbrücke über den Rhein, die Kehl und Straßburg verbindet. Der Garten wurde im Rahmen der Landesgartenschau 2004 eröffnet.
Straßburg war voller Menschen und wir schieben die Räder durch die Stadt. Ziemlich zielgenau landen wir als erstes am Straßburger Münster. Von mindestens 1647 bis 1874 war das Münster mit seinem 142 Meter hohen Nordturm das höchste Bauwerk der Menschheit. Wir bummeln kilometerweit immer wieder an altem Fachwerk vorbei, passieren historische Brücken, vorbei an voll besetzten Restaurants und Cafés. Langsam bekommen auch wir Appetit und finden uns in einem Restaurant mit typisch Elsässischer Küche ein. Frank ißt in der „Winstub Le Clou“ Reibekuchen mit Sauerkraut und Meerrettich im Stück geschmort und ich genieße Le Baeckeoffe mit Salade Verte. Baeckeoffe besteht traditionell aus drei Sorten Schmorfleisch: Schwein, Rind und Lamm und wird mit Gemüse in Keramikterrinen im Ofen gegart. Früher wurde das Gericht häufig an Waschtagen gegessen, da man es abends zuvor vorbereiten konnte und später nur noch aus dem warmen Ofen nehmen konnte. Neben uns im Le Clou sitzt ein älterer Herr, mit dem wir ins Gespräch kommen. Er ermahnt Frank, der von meinem Teller nascht, dass das keinesfalls der Etikette entspricht. Wenn die Frau beim Mann nascht sei das o.k., aber nicht umgekehrt. Es ist immer wieder schön zu erleben, wie die Franzosen, hier die Elsässer und deren Gäste, Essen zelebrieren. Auch wir sind danach gestärkt und zufrieden und setzen unseren Rundgang im Stadtteil La PetiteFrance fort. Das ist das alte Gewerbeviertel von Straßburg.
Unseren Rückweg zum Hafen führt diesmal über kleine Ortschaften. Hier findet man ein besonderes Fachwerk vor. Über dem Erdgeschoß gibt es einen zusätzlichen ziegelgedeckten Dachüberstand. Die Funktion ist uns nicht bekannt. Wir werden Elisabeth befragen. Abends im Hafen treffen wir Andy aus der Schweiz. Auch jemand, der sukzessive seine Bootsträume verwirklicht. Wir bestaunen sein komfortables Boot, welches schon 20 Jahre auf dem Buckel hat. Dabei sieht es aus wie neu und ist super ausgestattet. Gemeinsam lassen wir den Abend bei einem Gläschen Rotwein (ich Wasser ) ausklingen. Es ist schön, dass wir in diesem Hafen auch mit Gleichgesinnten in Kontakt kommen. Jeder bringt ein Stück Erfahrung und ein Stück Schwärmerei mit. Wir alle genießen dieses Hobby.


































































Architektonische Besonderheit im Elsass: Der erste Stock hat durch den Vorbau mehr m2 als das Erdgeschoss. Da die Steuer aber nach dem Grundriss veranschlagt wurde, bedeutete diese Bauweise eine Ersparnis für die Besitzer.