Entlang der „Rheinischen Riviera“ bis Brohl
- koroschetz
- 16. Mai 2022
- 2 Min. Lesezeit
Nachdem wir noch in Köln für 2,31Euro 183 Liter Diesel getankt haben, startet unser Tag auf dem Fluß. Eins vorweg: Die Eindrücke von der an uns vorbeiziehenden Landschaft sind so vielfältig und schön, dass wir befürchten, wir können nur Bruchstücke in Erinnerung behalten.
Schon im19. Jahrhundert war der Rhein mit seiner mythischen Landschaft ein beliebtes Reiseziel. Industrielle aus Köln, Düsseldorf und dem gesamten Ruhrgebiet bauten hier Häuser und genossen die Landschaft. Auch heute finden sich an den Ufern prächtige Villen, mondäne Hotels und Restaurants. Aber das Beste ist die Landschaft. Wir fahren hinein in eine sanfte Bergwelt und sehen die ersten Burgen und auch Weinanbauflächen.
Das beschauliche Bonn zieht an uns vorbei, gefolgt von Bad Godesberg und Königswinter, rechtsrheinisch am Fuße des Siebengebirges. Hinter Königswinter auf dem Petersberg trohnt das Steigenberger Grandhotel Petersberg. 100%iger Eigentümer ist der Bund. Das Hotel wird seit 1954 als Gästehaus der Bundesregierung genutzt, kann aber auch von „Jedermann“ gebucht werden. Von 1949 bis 1952 hatten die Alliierten Hohen Kommissare hier Ihren Sitz. Konrad Adenauer machte hier 1949 seinen Antrittsbesuch als erster Bundeskanzler, damals noch unter Überwachung der Alliierten auf der Grundlage des „Besatzungsstatuts“.
Nach weiterer Fahrt tauchen am rechten und linken Ufer die Reste der Ludendorffbrücke von Remagen auf. Die Brücke wurde am 7. März 1945 durch US Truppen erobert. Dies soll den Zweiten Weltkrieg vermutlich um ca. zwei Wochen verkürz haben. Danach wurden in Remagen und Umgebung diverse Kriegsgefangenenlager errichtet. 1980 wurde an der Brücke das Friedensmuseum eröffnet.
Ein weiterer interessanter Ort ist Rolandseck., OT von Remagen. 1858 wurde das Bahnhofsgebäude fertiggestellt. Die Bahnstrecke wurde von Köln hierher weitergeführt. Die Postkutschen als Reisegefährt waren Vergangenheit. In Rolandseck konnte man dann bequem auf die Rheinschifffahrt umsteigen. Während des Kaiserreiches und bis zum zweiten Weltkrieg wurde der Bahnhof zum Treffpunkt der bürgerlichen Gesellschaft. Besucher waren Königin Victoria von England, Kaiser Wilhelm der II., Otto von Bismarck sowie berühmte Künstler wie Heinrich Heine, , Karl Simrock, die Brüder Grimm, sowie Friedrich Nietzsche. Brahms und Clara Schumann gaben hier Konzerte u.s.w.
Nach dem 2. Weltkrieg fand die Kunst hier wieder Quartier. Basis war der Nachlass des bedeutenden Künstlerehepaars Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp - https://arpmuseum.org.
Unsere heutige Streckenplanung haben wir noch mal verändert. Ursprünglich wollten wir in Oberwinter festmachen und uns mit unserem Neffen Steffen treffen. Da es uns aber gelungen ist, einen Handwerksbetrieb zu finden, der bereit ist, sich unsere Welle anzusehen und ggf. neu abzudichten, verlängern wir die Strecke bis Brohl. So können wir es schaffen, am Mittwoch am Main zu sein. In Brohl gibt es einen kleinen Clubhafen, den wir 16:15 erreichen. Spontan können Jutta und Hans-Peter aus Kottenheim herüberkommen. Wir haben uns mehr als 10 Jahre nicht gesehen. Mit Jutta und Hans-Peter waren wir auf Katamaranturn in den Seychellen und danach mit dem Segelboot zwischen Griechenland und der Türkei unterwegs. Und auch den Turn mit dem Katamaran in die British Virgin Ilands haben wir gemeinsam gemacht. Das Wiedersehen war toll. Es gab viel zu erzählen. Wir hoffen, dass wir bei Gelegenheit noch mal längere Zeit gemeinsam verbringen können.


































































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