Durch das Ruhrgebiet über Duisburg auf den Rhein und weiter bis Düsseldorf
- koroschetz
- 13. Mai 2022
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 15. Mai 2022
Wir verlassen den ruhigen Motoryachtclub der Kanalstadt Datteln und fahren nach 2 Stunden vom Dortmund-Ems-Kanal in den Rhein-Herne Kanal ein. Wir sehen und erinnern uns an das stillgelegte Schiffshebewerk Henrichenburg. Hier haben wir mit der Greenline gelegen. Das Hebewerk wurde vor ca. 120 Jahren errichtet und überwand eine 14 Meter hohe Kanalstufe. Erst mit der Fertigstellung konnte der Kanal bis zum Dortmunder Hafen befahren werden: https://schiffshebewerk-henrichenburg.lwl.org .
Bis nach Duisburg müssen wir 5 Schleusen überwinden. Die Gegend zeigt sich zunehmend geprägt durch Kraftwerke und Industrie. Übrigens Kohlekraftwerke! Es werden Unmengen an Kohle gelagert, transportiert und verbrannt. Insgesamt kein Hingucker. Die Schleuse Duisburg Meidrich ist hochfrequentiert. Nachdem wir mit der nächsten Schleusung nach unserer Ankunft nicht mitkommen, fragt Frank, ob es Sinn machen würde, die Ruhr zu fahren. Daraufhin meint der Schleusenwärter ganz trocken, dass würde voraussichtlich auch nicht schneller gehen, denn die Schleuse in der Ruhr sei in Schutt und Asche und wird nach Bauarbeiten erst 2023 wieder öffnen. Haha…! Also warten wir letztendlich 2 volle Stunden bis wir endlich die Schleuse passieren können. Die Berufsschiffahrt macht nach der Schleusung Feierabend. Auch für uns wird es Zeit, den Hafen Duisburg zu erreichen. Nach 8 Stunden reiner Fahrzeit zzgl. Schleusenzeiten machen wir 19:45 total müde im Hafen Duisburg fest. Auch diesen Hafen kennen wir. Seit unserem letzten Aufenthalt hat er sich zum Positiven entwickelt. Der Hafenmeister hat schon Feierabend, jedoch bestens für uns alles vorbereitet. Die Anlage ist sauber und voll mit Dauerliegern.
Am Freitag den 13. Mai geht es von der Marina Duisburg hinaus auf den Rhein. Wir mussten uns vorher noch mal mit den Fahrbedingungen auf dem Rhein vertraut machen. Die Frachtschiffe sind schneller als wir. Wir können am äußeren Rand der Fahrrinne fahren müssen aber immer den nachfolgenden Verkehr, die Manöver des entgegenkommenden Verkehrs und auch Tiefen und Buhnen im Blick haben. So stellt sich plötzlich ein entgegenkommendes Frachtschiff vor uns quer und wendet, eine unübersichtliche Situation auch für die nachfolgenden und entgegenkommenden Schiffe.
Unsere Geschwindigkeit liegt bei ca. 4 - 5 kn, ungefähr 10 km/h. Dabei verbrauchen wir 11l/h. Darauf haben wir uns eingependelt, um nicht zu viel Diesel durch zu jagen.
Und dann sind wir in Düsseldorf. In der Marina Düsseldorf kann man sich als Tageslieger digital anmelden und einen Platz buchen. Das hat super geklappt und wir werden von einem sehr netten, serviceorientierten jungen Mann ein Empfang genommen. Dieses Mal haben wir kurze Wege zu den Serviceeinrichtungen. Nach einem schnellen Mittagessen machen wir uns auf einen Stadtspaziergang. Der Yachthafen liegt in unmittelbarer Nähe des Rheinturms und des Landtages. Hier haben sich diverse Medien versammelt, denn am Wochenende ist Landtagswahl.
Am Rheinufer gibt es einen netten “Stadtstrand“ mit Liegestühlen und Getränkeangebot.
Das Wetter ist traumhaft und so chillen hier Jung und Alt. Wir gehen nach einer Marco Polo Route „ Düsseldorf perfekt im Überblick“ rund 10 km. Schon der Markt am Carlsplatz lässt unsere Sinne tanzen. Es gibt alles, was das Herz begehrt und an jeder Ecke auch was zum Ausruhen bei einem süffigen Getränk und leckerem Imbiss. Die Innenstadt ist quicklebendig und voll mit Bars, Restaurants und Szenekneipen. Überall wird schon der Feierabend genossen. Es ist voll. Auch wir mischen uns unter die Leute bei Uerige, einer Brauereischänke. Hier schlürfen mehrere Hundert Durstige das Uerige Alt, das an Bitterstoffen reichste Bier Deutschlands. Ein Glas reicht uns, ist nicht ganz unser Geschmack.
Am Grabbeplatz hält gerade Gregor Gysi eine Rede. Über den Kö-Bogen vorbei am Theater gelangen wir zur Königsallee. Geld scheint hier genug zu sein. Man steht bei Luis Vitton an! Wir schauen kurz und machen uns dann auf den Rückweg. Ein wenig Proviant müssen wir noch fassen. Wir nehmen nicht zu viel, da wir noch 20 Minuten bis zum Boot schleppen müssen.
Wie immer planen wir noch den Abschnitt für morgen.


































































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